Kim besucht China: Was auf der Agenda steht.

Der Besuch Kim Jong Ils in China, über den ja schon seit längerem spekuliert wurde, scheint heute Morgen begonnen zu  haben. Berichten zufolge überquerte Kims Zug um 5:20 Ortszeit bei Dandong die Grenze nach China und reiste dann in die Hafenstadt Dalian auf der Halbinsel Liaodong weiter. Kim, der sehr selten ins Ausland reist und sich dann immer auf sein bevorzugtes Fernreisemittel, die Bahn, verlässt (Gerüchte besagen er habe Flugangst) war zum letzten Mal im Jahr 2006 in China zu Besuch. Im November letzten Jahres hatte Chinas Präsident Hu Jintao Kim Jong Il eingeladen, eine „Angebot“ das Kim nur schwerlich ausschlagen konnte und das immer wieder zu Spekulationen über einen möglichen Besuch Kims in China geführt hat.

Wie Kims Reiseroute aussehen und was bei seinen Konsultationen mit Hu Jintao auf dem Programm stehen wird ist natürlich nicht bekannt, allerdings dürfte über einige Punkte sicherlich gesprochen werden. Schon die erste Station seiner Reise, die Stadt Dalian, die bei Beobachtern für einige Verwunderung sorgte, lässt vermuten, dass wirtschaftliche Fragen eine bedeutende Rolle spielen dürften. In den letzten Wochen waren Berichte laut geworden, Nordkorea wolle den Hafen in Rajin, der zu Sonderwirtschaftszone Rason gehört, ausbauen und es seien bereits Docks an chinesische und russische Unternehmen verpachtet worden. Es wird gemutmaßt, dass Kim in Dalian Expertise über Hafenentwicklung einziehen wolle. Ein weiteres Thema dürfte die Denuklearisierung Nordkoreas sein. Die Vorbereitungen der Sechs-Parteien-Gespräche um die Denuklearisierung des Landes waren in den vergangenen Monaten in eine Sackgasse geraten. Hier könnte der Besuch Kims, der in solch bedeutenden Themen die Entscheidungen trifft, entscheidende Impulse geben (Es würde mich nicht überraschen, wenn man in den nächsten Tagen einen neuen Anlauf Nordkoreas in diese Richtung sehen würde). Wie oben bereits angedeutet, dürften auch wirtschaftliche Themen einen hohen Stellenwert bei den Gesprächen haben. In den letzten Monaten sind Meldungen über Investitionen chinesischer Unternehmen in Nordkorea in kurzen Zeitabständen aufeinander gefolgt. Hier könnte über neue Deals gesprochen werden (außerdem hat man lange nichts mehr von dem 10 Milliarden Geschäft gehört, dass China angeblich im Norden plant). Vielleicht Ganz sicher tauscht man sich auch über den Untergang der Cheonan, seine möglichen Gründe und die Folgen aus (da würde ich gerne Mäuschen spielen (bin aber wohl nicht der Einzige)). Ein weiterer Punkt der anstehen könnte wäre eine  Vorstellung des vermutlichen „Thronfolgers“ Kim Jong Un. Es wurde in der Vergangenheit bereits viel darüber spekuliert, ob und wann er bereits China besucht hat. Aber seit sich (wenn es denn so ist) Kim auf ihn festgelegt hat, war es sicher nicht dort. Und ne formelle Vorstellung gegenüber dem wichtigsten Patron muss wohl sein. Außerdem muss der Junge ja auch mal was darüber lernen wie die Dinge in der „großen Politik“ laufen.

Tja da gibt es einiges zu besprechen und ich bin mir sicher, dass es auch das eine oder andere Ergebnis zu vermelden geben wird. Dementsprechend halte ich die Reise im Auge und werde mich, wenns was Neues gibt, dem auch ausgiebig widmen.

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