Robert King ist gestern in Pjöngjang gelandet und beginnt dort seine Mission zur Bewertung der Lebensmittelsituation. Vermutlich wird er am Samstag aus Nordkorea zurückkehren und einen Teil des Teams noch eine Weile in Nordkorea lassen, um die Bewertungsarbeit abzuschließen. Generell hat das natürlich keinen großen Neuigkeitswert, allerdings finde ich es höchstinteressant, dass KCNA unmittelbar nach Kings Ankunft in Pjöngjang darüber informierte:
A delegation of the U.S. Department of State led by Robert King, special envoy for Human Rights and Humanitarian Issues, arrived here on Tuesday by air to consult humanitarian issues between the DPRK and the U.S.
Natürlich ist es irgendwie auch ein Erfolg für das Regime, nach über anderthalb Jahren nochmal einen offiziellen Vertreter der USA im Land zu begrüßen (der letzte offizielle Besuch war die Reise von Stephen Bosworth im Dezember 2009). Aber dass man sich nicht schwerer tut mit der Bezeichnung „Sondergesandter für Menschenrechte“ hat mich doch etwas überrascht.
Auch interessant fand ich zwei Frauen, die zu Kings Delegation gehören (Sieht man im Video, das KCNA zur Verfügung stellt). Es ist zwar irgendwie diskriminierend vom Äußeren auf mögliche Sprachkenntnisse zu schließen, aber es ist eben auch nicht völlig abwegig zu folgern, dass zur Delegation Menschen gehören, die Koreanisch sprechen. Dies war in der Vergangenheit immer wieder ein Streitpunkt zwischen Nordkorea und Hilfegebern, denn das Regime fürchtete wohl den Kontrollverlust über die Kommunikation, wenn die Hilfsorganisation direkt mit den Menschen in Kontakt treten konnten. Sollten tatsächlich koreanischsprachige Teilnehmer zur Delegation gehören, kann man das als Erfolg der USA werten und gleichzeitig deutet es an, dass Washington im Vorfeld hart verhandelt hat.
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