Links zur Selbstrecherche


Um meine Sidebar nicht total mit Links zuzuknallen und dadurch der Nutzerfreundlichkeit nachhaltigen Schaden zuzufügen, hab ich mich schweren Herzens entschieden, das Ganze auf eine Extraseite auszulagern. Das hat für mich den Vorteil, dass ich zu jedem Link n bisschen was schreiben kann und so meine Bewertung zu jeder einzelnen Quelle zum Besten geben kann. Für euch wird das Ganze wie gesagt hoffentlich übersichtlicher. Teilweise hab ich zwar schon in den jeweiligen Artikeln was zu den einzelnen Quellen geschrieben, aber so könnt ihr euch das Durchwühlen meiner Archive sparen. Die Top-Blogs bleiben auf meiner Hauptseite, damit es da nicht am Ende ganz leer ist, eine Auswahl anderer Blogs zum Thema kommt unten auf diese Seite. Den Rest werd ich auf Unterseiten abladen.

Da mein Theme leider keine Möglichkeiten bietet, direkt zu den Unterseiten zu verlinken, hab ich an der Seite ne Sitemap eingebaut und werde zusätzlich hier die Unterseiten verlinken:

Nachrichtenagenturen, Zeitungen, Radio, Fernsehen und sonstige Hilfsmittel für die Presserecherche

Aus den Archiven: Quellensammlungen und Originaldokumente

Fundstellen zum Thema Menschenrechte

Forschungsinstitute und Think Tanks mit regelmäßigen Newslettern und Analysen

Online Zeitschriften

Die Vereinten Nationen

Deutschsprachige NGOs und ihre Arbeit in Nordkorea

Deutschsprachige Quellen und jüngere akademische Literatur

Think Tanks


Blogs

Als erstes natürlich der Hinweis das ihr die in der Sidebar als Top Blogs gekennzeichneten Blogs, auf jeden Fall besuchen solltet, wenn ihr stöbern/euch informieren/recherchieren wollt. Hoch aktuell, mit verschiedenen Foki ausgestattet, sollte dies definitiv den Anfang einer Blog Stöberei zu Nordkorea bilden. Die unten Genannten können dann interessante Ergänzungen oder andere Standpunkte liefern. Ausführliche Beschreibungen der Top Blogs und einiger Anderer könnt ihr hier finden.

Deutschsprachige Blogs

Bernhard Bartsch. Tagebuch eines Asienkorrespondenten:

Der freie Journalist, der für mehrere deutsche Tageszeitungen schreibt und seit 1999 in China lebt, beschäftigt sich in seinen ausführlichen Artikeln (manchmal auch in interessanten Interviews) mehrmals im Monat mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen Nordkoreas und hat auf seiner Seite ein kleines Dossier hierzu angelegt.

Newsbento:

Die Macher von Newsbento beschreiben ihre Seite selbst als kleine Nachrichtenagentur, zu Aktualitäten aus Japan. Und tatsächlich ist dies auch der Schwerpunkt der Berichterstattung. Aber da die Autoren eine Ausweitung der Berichterstattung auf Ostasien im Auge haben, ist auch mindestens einmal pro Woche (je nach Nachrichtenlage) was zu aktuellen Themen mit Bezug zu Nordkorea zu finden.

Zirkumflex:

Dem Autor von Zirkumflex liegt vor allem die Menschenrechtssituation weltweit am Herzen. Im Zuge dessen gibts mindestens einmal pro Woche, oft jedoch häufiger, Beiträge zu Nordkorea, die mit einer Vielzahl weiterführender Links unterfüttert  sind.  Außerdem sind hin und wieder witzige/skurrile/interessante Links oder n Videos über Nordkorea zu finden.

Englischsprachige Blogs

An American in North Korea

Dieses Blog entstand aus einer Ultimate Frisbee Tour einiger junger Amerikaner nach Nordkorea. Es enthält fast ausschließlich Reiseeindrücke, die mit Hilfe ziemlich vieler ziemlich guter Fotos vermittelt werden (und natürlich noch kurzen Texten zur Erklärung). Es gibt einige Fotos mit Seltenheitswert, die bspw. das ganz normale Leben oder auch den recht offenen Umgang zwischen Amerikanern und Nordkoreanern zeigen, aber auch Bilder von Orten wie der berühmten Straußenfarm, aber auch einiges, das bekannte Motive neu ins Bild setzt. Liebhaber der Fotografie sollten hier auf jeden Fall reinschauen.

Arms Control Wonk:

Der Autor schreibt im weitesten Sinne über Rüstung und Rüstungskontrolle, mit einem Fokus auf Nuklearwaffen. Dementsprechend befasst er (und sein Team, denn es schreiben mehrere auf diesem Blog) sich auch in großer Regelmäßigkeit mit Nordkorea. Da der Autor auch beruflich auf dem Feld der Rüstungskontrolle forscht/tätig ist sind hier hochwertige Informationen zu finden. Ein Muss für jeden, der sich für Aspekte des Nuklearprogramms Nordkoreas interessiert!

CanKor – UnCommon Sense:

Eins von zwei Blogs, die Cankor seit kurzer Zeit hostet. Das Blog soll laut den Autoren die Situation in Nordkorea vom Standpunkt von Mittelstaaten wie Kanada, Australien und Neuseeland aus beleuchten, die bei den diplomatischen Bemühungen rund um Nordkorea nur eine zweitrangige Rolle spielen. Dabei sollen vor allem Neuigkeiten eine Rolle spielen, den nach Ansicht der Autoren von den kommerziellen Medien zu geringe Beachtung geschenkt wird. Zumindest teilweise halte die Autoren ihr Versprechen, denn von manchen der aufgegriffenen Themen habe ich bisher noch an keiner anderen Stelle etwas gelesen.

CanKor – Human Factor:

Das zweite Blog von CanKor. Wie der Titel schon nahe legt geht es hier hauptsächlich um humanitäre Fragen und Menschenrechte. Da dies das eigentliche Hauptthema CanKors ist gibt es hier mehrmals in der Woche Beiträge zu aktuellen und grundsätzlichen Fragen dieses Themenfeldes. Da CanKor hier recht gut vernetzt ist kann man auch Beiträge prominenter Akteure/Wissenschaftler in diesem Bereich wie Beispielsweise von David Hawke lesen. Die Autoren versuchen dabei unideologisch zu argumentieren und kontroverse Themen werden auch dementsprechend ausdiskutiert. Wer in diesem Bereich auf dem Laufenden bleiben will, der sollte hier öfter vorbeischauen.

DPRK Monitoring:

DPRK Monitoring ist ein kanadisches Projekt, das Informationen verschiedener internationaler Radiosender sammelt. Nachzulesen gibt es kurze Beiträge von Stationen aus aller Welt in französischer und englischer Sprache. Die Infos sind nicht immer brandheiß, aber manchmal gibt es etwas zu finden, dass man so sonst nirgends lesen kann, wenn man nicht gerade den entsprechenden Radiosender hört, bzw. auf seiner Seite liest.

DPRK Food Aid Blog

Das noch recht junge Blog, das von Yong Kwon, einem in Washington lebender Analyst und Journalist (er schreibt häufiger in der Asia Times Online), betrieben wird, befasst sich, wie der Name schon sagt in erster Linie um die Nahrungsmittelhilfen für Nordkorea und die Ernährungssituation im Land. Damit füllt das Blog eine Lücke, die bisher von keinem Blog exklusiv beackert wurde, worüber aber viel und häufig kontrovers diskutiert wird. Insgesamt sind seine Analyse, Kommentare und Rezensionen zu aktuellen Fragen oder neuer Literatur sehr kenntnisreich und undogmatisch, was die Lektüre seiner Artikel zu einer angenehmen Angelegenheit macht. Für Fragen zur Ernährungssituation in Nordkorea ist das DPRK Food Aid Blog immer ein guter Anlaufpunkt.

DPRK Studies:

Update 2: Das wars dann wohl: Der Autor hat seine Artikel aus dem Netz genommen und nur die Dokumentsammlung online gelassen. Er schreibt, das Bloggen habe ihm keinen Spaß mehr gemacht und sei zunehmend zur lästigen „Pflicht“ geworden. Damit schweigt eines der bestenBlogs in diesem Bereich wohl für immer. Sehr traurig…

Update 1: Leider sind auch hier recht unvermittelt und schon recht lange keine neuen Beiträge mehr dazu gekommen. Das ist wirklich sehr schade, denn DPRK Studies war ein tolles Blog. Daher bleibt der Link hier auch bestehen, denn es gibt ein paar sehr interessante allgemeine/zeitlose Artikel die auch heute noch helfen können. Vielleicht gehts ja irgendwann nochmal weiter.

Eigentlich ein tolles Blog mit fundierten, wenn auch etwas konservativ angehauchten Beiträgen. Das Blog hatte nur schon immer das Problem, dass der Autor etwas zu wenig gepostet hat. Und jetzt hat er angekündigt, noch weniger Zeit zu haben. Schade, aber das gut gefüllte Archiv und die Sammlung wichtiger Dokumente laden trotzdem zum Stöbern ein.

Korea Realtime:

Ein Blog des Wall Street Journal und ein Gutes dazu. Wie der Name schon sagt, wird hier über alles gebloggt, das mit Korea zu tun hat. Unter der Kategorie „North Korea“ wird je nach Nachrichtenlage unterschiedlich häufig gebloggt. Wenn es wenig „Neues“ gibt zumindest einmal pro Woche und wenn es viel zu berichten gibt auch schonmal mehrmals täglich. Hauptautor ist Evan Ramstad und seine Artikel schätze ich auch am Meisten, da er mir sehr informiert erscheint und angenehm lesbare Artikel schreibt. Die Artikel könnten so auch in einer Tageszeitung erscheinen, sind dafür aber wohl oft etwas zu speziell, weil sie eher Interessantes und Hintergründe aufgreifen. Hier mal öfter reinzuschauen kann nicht schaden.

Korea Report:

Korea Report behandelt zwar hauptsächlich südkoreanische Themen, schreibt aber zu Nordkorea, wenn sich gerade aktuell was tut. Der Autor berichtet relativ objektiv, und in angenehm zu lesenden kurzen Beiträgen.

North Korea Economy Watch: Must Read!!!

Das Blog, das von einem Doktoranden der Wirtschaftswissenschaften betrieben und ist einfach klasse, denn es steckt ungemein viel drin. Der Autor Curtis Melvin veröffentlicht wochentags eigentlich täglich mindestens einen Beitrag wobei das auch schonmal ein ge-copy-pasteter Artikel aus anderen Medien sein kann, den er für verbreitenswert hält. Aber sehr oft gibt er entweder seinen Senf dazu oder erstellt selbst eine Analyse. Wie der Name schon sagt, beschäftigen sich die Beiträge hauptsächlich mit der nordkoreanischen Wirtschaft. Aber da die ja recht viel mit Politik zu tun hat, ist das Spektrum des Blogs recht breit. Außerdem gibt es hier eine sehr umfangreiche Linkliste zu weiterführenden Fundstellen. Was die Seite einzigartig macht ist das Projekt „North Korea uncovered“ in dem Melvin Nordkorea zusammen mit einigen anderen auf Grundlage von Google Earth kartographiert hat. Von Statuen über Infrastruktur und Gefangenenlagern bis zu den Villen der Eliten ist dort einfach alles zu finden, einfach abgefahren. In der Gesamtheit ist North Korea Economy Watch das wohl beste Blog zu Nordkorea.

Land of Kim:         Neu dabei!!!

Dieses Blog ist eine Art Fundraisingblog, aber mit Mehrwert für den Leser. Die Autoren sind dabei einen Dokumentarfilm über Nordkorea zu drehen und das Blog ist Teil der Kampagne, das notwendige Kleingeld dafür einzusammeln. Das Team schreibt immer mal wieder was zu Dingen, die ihnen vermutlich im Rahmen der Filmproduktion, zu der ziemlich viele Experteninterviews mit Kennern der Materie gehören, ein- oder aufgefallen ist, nicht ohne auch darauf hinzuweisen, dass noch ein bisschen Geld gebraucht wird. Das ist aber durchaus legitim, denn die Inhalte, die sich zwar häufig, aber nicht immer um Menschenrechte drehen, bieten immer mal wieder interessante neue Ideen.

New Focus International:         Neu dabei!!!

Dieses Blog ist eine echte Bereicherung für jeden der sich für Nordkorea interessiert, denn es liefert neue Perspektiven auf Nordkorea, zu denen wir sonst selten Zugang haben. Das Blog wird nämlich von einer Gruppe geflohener Nordkoreaner betrieben. Solche Seiten gibt es zwar einige, allerdings sind die für gewöhnlich nicht in englische Sprach übersetzt und das macht das für mich interessant. Die Blogger veröffentlichen so alle zwei bis drei Tage einen Artikel zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Fragen mit Bezug zu Nordkorea. Ihre Herkunft, Erfahrungen und Kontakte helfen ihnen dabei, einen etwas anderen Blickwinkel aufzubauen, als das westliche Beobachter häufig tun und zeugen von großem Wissen über das Innenleben des Landes und seiner Menschen.

North Korea Leadership Watch: Must Read!!!

Das Blog füllt sehr erfolgreich eine Lücke in der Berichterstattung zu Nordkorea. Es beschäftigt sich nämlich mit dem schwierig zu recherchierenden und oft undurchsichtigen Thema der nordkoreanischen Führung. Der Autor schreibt fast täglich einen Beitrag zum Thema und hat darüber hinaus kurze Factsheets zu den wichtigsten Führungspersonen des Landes erstellt. Weiterhin gibt es eine Vielzahl von Hintergrundinfos zu den verschiedenen politischen Institutionen, ihren Strukturen und Verbindungen, so dass man durch deren Lektüre sein Verständnis des politischen Systems Nordkoreas wesentlich verbessern kann.

North Korea Tech:

Aktuelle Entwicklungen vor allem im IT-Bereich Nordkoreas sind das Thema dieses Blogs. Dass es von einem Journalisten betrieben wird schlägt sich inhaltlich und stilistisch in den Posts, die mindestens einmal wöchentlich (je nach „Nachrichtenlage“) erscheinen, nieder. Besonders toll finde ich persönlich, dass der Autor eine Liste aller Internetauftritte erstellt hat (und sie ständig aktualisiert),  die von Nordkorea aus, oder von Unterstützern des Regimes betrieben werden. Wer also nach „Infos“ aus erster Hand sucht, sollte hier damit beginnen. Für diejenigen, die an Nordkoreas IT-Sprung ins 21te Jahrhundert interessiert sind sollte dieses Blog die erste Anlaufstelle sein.

One Free Korea: Must Read!!!

Das Blog, das von einem amerikanischen Juristen betrieben wird ist in verschiedener Hinsicht hochinteressant. Es gibt es eine Vielzahl von Informationen zu den nordkoreanischen Straf- und Arbeitslagern die auch gut visualisiert sind und außerdem schreibt der Autor natürlich regelmäßig Beiträge, die sich schwerpunktmäßig mit den Themen Menschenrechte, der US-Politik gegenüber Nordkorea und der Regimestabilität beschäftigen. Was aber vor allem spannend ist, ist die Tatsache, dass der Autor ziemlich konservativ und „hawkish“ ist. Nur sehr selten teile ich seine Meinung, aber er schreibt so, dass man seine Beiträge trotzdem gern liest: Frech, kreativ und fundiert. Wer mal einen anderen Blickwinkel geliefert bekommen will und trotzdem unterhalten sein möchte, der ist hier bestens aufgehoben.

One Korea: 

One Korea wird zwar vom südkoreanischen Vereinigungsministerium unterstützt, aber von Studenten amerikanischer Universitäten betrieben, die häufig aber nicht immer koreanischer Abstammung sind. Die Autoren haben im Rahmen eines Aufenthalts in Seoul mit nordkoreanischen Flüchtlingen gearbeitet und so besteht ein Teil der sehr interessanten Beiträge aus Schilderungen dieser Erfahrungen. Insgesamt steht das Flüchtlings-/Menschenrechtsthema im Fokus. Aber es gibt eben auch Perspektiven von jungen Südkoreanern auf Nordkorea zu lesen, was sicherlich ein interessanter Pulsmesser ist (auch wenn diese jungen Leute aufgrund ihres Engagements nicht als Querschnitt der südkoreanischen Jugend allgemein gesehen werden können). Hier sollte jeder mal vorbeischauen, der sich für Menschenrechtsfragen und die nordkoreanischen Flüchtlinge in Südkorea interessiert.

Retro DPRK:       Neu dabei!!!

Seit einiger Zeit gibt es das Blog Retro DPRK. Das Ganze ist der gut geölten Werbemaschinerie von Koryo Tours entsprungen, aber deshalb noch lange nicht schlecht. Im Endeffekt macht der Autor der Seite nämlich nichts anderes, als Bilder hochzuladen. Aber nicht Fotos oder so, sondern eingescannte Publikationen wie Werbebroschüren oder Postkarten aus Nordkorea, die schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, also aus den 70er, 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Große Erkenntnisgewinne gibt das Blog zwar nicht her, dafür macht es aber einfach Spaß, das hin und wieder mal anzuschauen und ein paar alte Bilder zu gucken.

ROK Drop:

In dem Blog schreiben einige Amerikaner, die eine Zeit ihres Lebens in Korea verbracht haben. Der Hauptautor ist Soldat und äußerst konservativ. Will man also einen amerikanischen (fast rechts außen) konservativen Blick auf Korea und eben auch Nordkorea kennen lernen, ist das Blog einen Besuch wert. Mir ist das meistens etwas zu starker Tobak.

The Marmot’s Hole:

Wird von einem amerikanischen  Journalisten, der in Seoul seinem Broterwerb nachgeht geschrieben. Die humorvollen und relativ neutralen Beiträge sind immer angenehm zu lesen, allerdings liegt der Fokus des Blogs auf Südkorea, deshalb gibts auch nur mehrmals die Woche Beiträge zu Nordkorea. Ihr müsst wissen, der Autor ist sehr fleißig…

Akademische Blogs

Ich finde es toll, dass sich die Bloggerei im englischsprachigen Bereich unter Leuten die an Unis oder privaten Think Tanks arbeiten immer mehr durchzusetzen scheint. Vielleicht spricht sich das ja auch mal bei deren deutschen Kollegen rum, die sowas scheinbar für renommeeschädliches Teufelszeug halten. Das wäre doch mal was. Naja, auf jeden Fall möchte ich das entsprechend würdigen und wenn ihr Studenten seid und nach zitierfähigem Material sucht, könnt ihr euch ja mal mit euren Dozenten auseinandersetzen, inwiefern ein Blogeintrag eines Wissenschaftlers mehr oder vielmehr weniger zitierfähig ist, als ein Workingpaper von ein und demselben Menschen. Das könnte eine interessante Diskussion werden…

38 North: Must Read!!!

Das Blog wird vom US-Korea Institut der Johns Hopkins School of Advanced International Studies (SAIS) betrieben und dementsprechend gibt es hier einige hochkarätige Gastautoren. Es deckt ein breites Themenspektrum ab, allerdings gibt es von Zeit zu Zeit leider „Posting-lücken“ (aber ich habe das Gefühl das ist besser geworden. Das Blog ist angenehm unideologisch und (was mich besonders freut) nimmt auch gelegentlich (Kategorie „Mediabusters“) die Berichterstattung der (kommerziellen) Medien ins Visier, wobei mit Falschmeldungen oder tendenziöser „Information“ aufgeräumt wird. Die Kategorie „Media Analysis“ soll die Berichterstattung der nordkoreanischen Medien analysieren, was ein durchaus interessantes Vorhaben ist, muss allerdings noch mit Leben gefüllt werden.

Andrei Lankov’s Blog:

Toll, endlich mal ein Wissenschaftler der vermutlich auch noch recht gute Connections nach Pjöngjang hat (da hat er nämlich n bisschen studiert), der wirklich bloggt. Dumm nur, dass er das auf Russisch macht. Wer russisch kann, oder die Sprache des Google-Übersetzers versteht, der ist hier sehr gut aufgehoben. Ich kann leider beides nicht wirklich…

Asian Security Blog:

Das Blog wird betrieben von Robert E. Kelly, der an der Pusan National University im Bereich Internationale Beziehungen lehrt und forscht. Er bloggt sehr regelmäßig (ca. zweimal pro Woche) zu einem relativ breiten Themenspektrum, das aber meistens mit seinem Gastland Südkorea und Internationalen Beziehungen zu tun hat. Meistens schreibt er mehrere Artikel zu einem Thema was den Vorteil hat, dass er relativ tief geht. Er schreibt sehr analytisch und scheut sich nicht vor Kritik an seinem Heimat- und Gastland, wenn seiner Meinung nach etwas in deren Politik schiefläuft. Wer sich für IB-Themen mit Fokus auf Ostasien interessiert, der sollte hier gelegentlich vorbeischauen.

Asia Unbound:

Das Council on Foreign Relations (CFR) betreibt auch Blogs, unter anderem eben Asia Unbound. In diesen CFR-Blogs scheinen die Mitarbeiter verdonnert zu sein, hin und wieder was zu schreiben. Das ist auch gut so, denn so kann man neben Posts zu anderen Asien Themen hin und wieder auch eine Analyse von Scott Snyder, des Direktors des Korea-Programms des CFR, der ein ausgewiesener Experte auf diesem Feld ist, lesen. So etwa einmal im Monat gibt es was zu Nordkorea. Das ist zwar nicht oft, aber dafür sind die Beiträge eben immer gut. Nett ist auch, dass Snyder das Blog nicht nur als anderes Medium sieht, seine Analysen in die Öffentlichkeit zu bringen, sondern dass er sich nicht zu schade ist, auf Kommentare zu reagieren.

Dr Benjamin Habib – Thoughts on International Relations & Australian Politics:      Neu dabei!!!

Der Autor ist Australier (ratet mal wie er heißt) und lehrt an der La Trobe University in Melbourne und einer seiner Interessenschwerpunkte liegt auf Nordkorea. Daher schreibt er auf dem Blog auch öfter mal, also mindestens einmal alle zwei Wochen was zu  Nordkorea und das auch gelegentlich mit erfrischenden Foki. Darüber hinaus gefällt mir auch das, was er in seinem “about” über den Hintergrund und die Idee seines Blogs schreibt (Erkenntnisse über die akademische Sphäre hinaus vermitteln und auch mal Ideen und Interessen nachgehen, die nicht im Zentrum ihres akademischen Interesses stehen) hervorragend.

East Asia Forum:

Das East Asia Forum wird vom College  of Asia and the Pacific der Australian National University (ANU) betrieben und dementsprechend geben sich hier auch einige prominente Wissenschaftler in Sachen Ost- und Südostasien die Tastatur (passt in dem Fall besser als „Klinke“) in die Hand. Eigentlich immer wenn in Nordkorea etwas von größerer Tragweite passiert, kann man im EAF eine Analyse aus berufener Feder lesen. Also gibts zwar nicht regelmäßig Beiträge zu Nordkorea, aber bei Wichtigem immer. Auch wer sich darüber hinaus für die oben genannte Region in ihrer Gesamtheit interessiert, findet hier eine herausragende Informationsquelle.

ISN Blog:           Neu dabei!!!

Das Blog des International Relations and Security Network der ETH Zürich hat zwar, einen sehr breiten, man könnte sagen, “globalen” Fokus. In der letzten Zeit hier der Hinweis, konnte man so ungefähr einmal im Monat was interessantes zu Nordkorea finden. Dabei sind unter den Autoren häufig wissenschaftler aus der Region, also Südkorea, Japan oder Russland. Hin und wieder mal vorbezuschauen lohnt auf jeden Fall, auch bei breiterer Interessenlage.

Leonid Petrov’s Korea Vision:

Die Seite des renommierten Forschers zum Thema Nordkorea setzt sich vor allem aus Medienbeiträgen zu dem Thema zusammen, was ich schade finde. Ab und zu mal n Eintrag mit seiner Einschätzung zu aktuellen Geschehnissen fänd ich toll. Ist vom Aufbau her nicht unbedingt n klassisches Blog. Neben den Artikeln ist besonders die umfangreiche Linksammlung ein Grund für einen Besuch.

Koreanology:         Neu dabei!!!

Auf diesem Blog beschäftigt sich der Autor eher mit kulturell historischen Aspekten beider Koreas. Er lehrt an der Universität von Helsinki koreanische Geschichte und Kultur und das merkt man den Beiträgen auch wirklich an. Teilweise ist es etwas für Fachleute, aber einerseits ist es sehr hilfreich, weil es Zusammenhänge zur Geschichte Koreas erklärt, die ja die heutigen koreanischen Staaten teilen. Andererseits sind die Artikel zu Nordkorea auch für normalsterbliche gut zu verstehen. Das Blog ist vor allem aber nicht nur für fachlich interessierte eine echte Bereicherung.

North Korea: Witness to Transformation: Must Read!!!

Marcus Noland und Stephan Haggard sind zwei — mit Recht — bekannte Wissenschaftler, die sich viel mit Nordkorea beschäftigen. Im Zentrum stehen dabei wirtschaftliche und humanitäre Fragen. Sie veröffentlichen nicht nur regelmäßig Working-Paper zu Nordkorea sondern haben sich Anfang 2011 auch entschieden, die Ergebnisse ihrer Arbeit in kurzen Beiträgen zu bloggen. Darüber hinaus gab es bisher auch ein paar Blicke über den Tellerrand ihrer normalen Arbeit, bei denen sie andere Ereignisse bezüglich Nordkoreas kommentierten oder ein lustiges Youtube Video online stellten. Die Beiden haben ihr Blog gerade erst gestartet und ich hoffe, dass sie sich mit dem neuen Medium wohl fühlen. Dann dürfte „Witness to Transformation“ eine wichtige Anlaufstelle für Nordkorea-Interessierte werden.

Sinologistical Violoncellist:

Das Blog wird von einem amerikanischen Geschichtswissenschaftler mit Doktortitel betrieben, der zurzeit in Chengdu für die Pacific Lutheran University in Tacoma, Washington, arbeitet. Eines seiner Forschungsgebiete sind die chinesisch-nordkoreanischen Beziehungen und dementsprechend schreibt er auch regelmäßig über diese, manchmal aber auch nur zu Nordkorea. Besonders wertvoll an seinem Blog ist die Tatsache, dass er oft chinesische Publikationen (vor allem Tageszeitungen und Internet) auswertet und so einen Blick auf die chinesische Sicht der Dinge erlaubt, was oft sehr spannend ist.

Sino-NK — Borderlands, Relations, History : 中朝关系报告: Must Read!

Adam Cathcart, der Autor von Sinologistical Violoncellist (das ich auch sehr schätze), hat ein zweites Projekt gestartet, in dem ihm einige Leute von seiner Uni helfen. Anders als bei seinem Privatblog geht es hier ausschließlich um Nordkorea und die Beziehungen zu China, die Cathcart und sein Team mit einem Blick von China aus beschreiben. Das Ganze ist absolut lesenswert. Allein die umfangreiche Auswertung nordkoreanischer und chinesischer Medien ist, glaube ich, einzigartig. Wer Sinologistical Viloncellist mag, der wird dieses Blog lieben.

Strong & Prosperous:

Auch die International Crisis Group bloggt. Leider allerdings nicht besonders „gut“. Einerseits haben sich seit Anfang des Jahres nur dürftige drei Beiträge angesammelt (das dürftig bezieht sich einzig auf die Quantität, die Qualität ist — wie man es von der ICG kennt — hervorragend). Andererseits weiß ich nicht genau, inwiefern man das wirklich ein Blog nennen kann. Stimmt schon, es nutzt Blog-Software, aber das war es auch schon. Es werden keine Links gesetzt und es gibt keine Möglichkeit zum Kommentieren. Das ist eigentlich nicht der Sinn von Blogs (meine Meinung). Aber vielleicht befasst sich Herr Pinkston ja noch ein bisschen mit der Materie „Blogs“, dann könnte ihm die Bloggerei auch ein bisschen mehr Freude bereiten. Ich würde mich jedenfalls freuen.

The Peninsula:

Das Korea Economic Institute (KEI) hat irgendwann im September (2011) das Blog „The Peninsula“ gestartet. Dort bloggen soweit ich das überschaue mehrere Mitarbeiter des Instituts vor allem zu wirtschaftlichen Themen beider Koreas und zu den innerkoreanischen Beziehungen. In der Kategorie zu Nordkorea erscheint zumindest alle zwei Wochen ein Beitrag, in der zu den innerkoreanischen Beziehungen ebenso und insgesamt sind es eher zwei bis drei pro Woche. Auch hier diskutieren die Autoren bei Bedarf mit, was die Sache lebendig macht. Schade finde ich (ich weiß nicht ob das an meinem Browser liegt), dass die Links nicht vom Rest des Textes zu unterscheiden sind und es daher ein bisschen Sucharbeit ist, die Links aufzufinden.

Andere Sprachen:

Péninsule Coréenne:               Neu dabei!!!

Nicolas Levi betreibt seit ungefähr einem halben Jahr das Blog Péninsule Coréenne. Er bloggt sehr regelmäßig zu aktuellen politischen Entwicklungen und analysiert und kommentiert diese teils ausführlich (inhaltlich ist sein Blog meinem nicht so unähnlich, aber sein Fokus auf politischem ist vielleicht noch etwas größer). Levi betreibt sowas wie eine Ein-Mann-Beratungs-und-Think-Tank-Firma, klingt alles nicht schlecht. Zugute kommt ihm bei seinen Analysen vermutlich auch, dass er neben der französischen auch die polnische Staatsbürgerschaft und scheinbar ganz gute Kontakte in die akademische Sphäre Osteuropas hat (was analytisch andere Impulse bringen kann). Neue Beiträge gibt es mindestens einmal pro Woche, aber normalerweise häufiger. Allerdings kommt man ohne die notwendigen Französischkenntnisse nicht wirklch weit.

Meinungen, Anregungen, Kritik? Alles gern gesehen!

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