Neue Reiseberichte zu Nordkorea: Nordkorea im April 2012


Zu den Feierlichkeiten rund um Kim Il Sungs Geburtstag hat es ja einige Touristen mehr als gewöhnlich nach Nordkorea gezogen und daher ist es auch kein großes Wunder, dass es im Moment wieder einige Reiseberichte zu lesen gibt.

Da sich alles, was ich zu den Berichten schreiben kann irgendwann irgendwie wiederholt, möchte ich euch nur kurz drauf aufmerksam machen:

Zum Einen gibt es nochmal einen recht ausführlichen und reich bebilderten Bericht in deutscher Sprache. Der Autor — ein Schweizer glaube ich —  hat sich Mühe gegeben, so wert- emotions- und bewertungsfrei wie möglich einfach das aufzuschreiben, was er gesehen und erlebt hat. Das macht es einerseits manchmal etwas trocken, weil es inhaltlich natürlich vielem ähnelt, das man früher schonmal gelesen hat. Andererseits ist es aber super, um einen ersten Eindruck zu bekommen und nicht schlecht für Leute, die überlegen nach Nordkorea zu fahren, denn es ist recht genau und anschaulich beschrieben, was man von einer solchen Reise zu erwarten hat. Hier geht‘s zum Bericht.

Den Autor des zweiten Bericht kennen wir schon, denn Joseph A. Ferris III war schon vor einiger Zeit mal in Nordkorea und hat ein echt tolles Blog aufgebaut, an dem ich vor allem die Fotos supertoll finde, weil es auch mal Motive zu sehen gibt, die jenseits der üblichen Bauten, Statuen und Plätze sind. Übrigens hat er eine ganze Menge dieser Fotos bei Flickr unter CC Lizenz eingestellt, was ich auch sehr gut finde. Naja, schaut‘s euch einfach an. Lohnt sich. Hier geht‘s dahin.

Auf den Bericht im Zusammenhang mit der KFA-Delegation habe ich ja schon kürzlich verwiesen. Aber solltet ihr es überlesen haben guckt mal hier.

Wie immer zum Schluss der Hinweis, dass ihr hier alle Verweise zu Reiseberichten findet, die sich im Blog bisher gesammelt haben.

Special KFA Delegation to North Korea — Spannendes Reiseblog berichtet über Nordkorea-Reise mit Alejandro Cao de Benós


Ganz kurz möchte ich euch auf ein spannendes Reiseblog aufmerksam machen, das mir vor ein paar Tagen aufgefallen ist. Der Autor ist ein Amerikaner und besuchte Nordkorea in Kim Il Sungs Geburtstagswoche (vom 10. bis zum 17. April).

Das Blog finde ich (obwohl bis jetzt erst drei Artikel erschienen sind) aus zwei Gründen lesenswert. Einerseits schreibt der Autor gut und unterhaltsam und scheint der Reise unvoreingenommen gegenüber gestanden zu haben (was sich retrospektiv natürlich nicht mehr ganz halten lässt). Daher ist es einfach ein weiterer interessanter Reisebericht.

Vor allen Dingen ist aber der Rahmen spannend, in dem der Autor unterwegs war. Er reiste nämlich als Mitglied der Special KFA Delegation to North Korea. Damit sind einige interessante bis kuriose Storys zu erwarten, denn schließlich war er mit Alejandro Cao de Benós unterwegs und wer sich mal ein bisschen mit dem Internationalen Nordkorea-Fan-Club beschäftigt hat, den man in der Korean Friendship Association (KFA) sehen muss, den Cao de Benós aufgebaut hat, der weiß, warum das interessant sein dürfte.

Wer sich noch nicht damit beschäftigt hat, dem empfehle ich diese Dokumentation, die ich ganz schön unterhaltsam fand.

Natürlich kann man sich auch die „offizielle Homepage Nordkoreas“ angucken, die ebenfalls von der KFA gebaut wurde. Was genau daran offiziell ist, weiß ich nicht, aber es ist jedenfalls keine Homepage des nordkoreanischen Staats, sondern wohl irgendwo in Spanien erstellt. Mehr dazu hatte kürzlich NK News. Vielleicht sollte das auch mal einer dem Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes sein, der für die Nordkorea-Seite verantwortlich ist. Denn da ist die Fanpage ebenfalls als „Offizielle Homepage Nordkoreas“ verlinkt. Aber naja, sei‘s drum.

Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß beim Lesen von My Travel Adventure to the DPRK | North Korea.

Wie immer zum Schluss der Hinweis, dass ihr hier alle Verweise zu Reiseberichten findet, die sich im Blog bisher gesammelt haben.

Toller multimedialer Reisebericht aus Nordkorea


Seit langer Zeit kann ich euch endlich nochmal auf einen Reisebericht aufmerksam machen, der noch nicht gänzlich veröffentlicht ist, der aber sehr kurzweilig von dem Besuch der beiden Autoren berichtet, der in diesem Monat stattfand. Das besondere an diesem Bericht ist, dass er nicht wie üblich in Textform veröffentlicht wurde, sondern hauptsächlich als Podcast.

Die drei (glaub ich) relativ jungen Autoren erzählen sehr ausführlich und anschaulich, aber trotzdem in einem sehr netten Plauderton (sind junge Leute: Wenn ihr eine sehr ernsthafte „Berichterstattung“ wünscht, dann seid ihr dort falsch) von dem, was sie auf ihrer Reise so erlebt haben. Der Vorteil davon liegt auf der Hand, sowohl für die Autoren als auch für die Zuhörer. Während man dem Bericht lauscht, kann man was anderes machen (so wie ich gerade) und gleichzeitig vermittelt das Gesprochene Wort einfach mehr Infos und ein besseres Bild in der gleichen Zeit. Für die Autoren ist es gleichzeitig einfach weniger Arbeit.

Bisher sind zwei „Episoden“ veröffentlicht, die erste, weniger interessante (ca. 30 min.) dreht sich um die Hinreise und man kann die beiden Jungs ein bisschen „kennen lernen“ die das Einsprechen. Die zweite (anderthalbstündige!) ist wesentlich spannender und handelt die ersten drei Tagen der Reise ab. Ich bin noch nicht ganz durch die zweite Episode durch, aber wie gesagt: Ist schön anzuhören und detailliert. Ich glaube, wenn man nach Nordkorea reisen will, ist das Anhören der Podcasts keine schlechte Idee, weil man auch von den Formalia vor und während der Reise einen guten Eindruck gewinnen kann. Generell habe ich das Gefühl, dass die Autoren sich nicht allzu tief mit der Materie befasst haben, was zwar manchmal ein bisschen nerven kann, ihnen aber auch oft einen angenehm unverstellten Blick auf das gewährt. Aber auch um einfach nur einen Eindruck von einer Reise nach Nordkorea zu gewinnen sind die Podcast einfach super! Ergänzend zu den Podcasts gibt es auch ein Blog, von dem ich aber nicht weiß, ob neben den beiden bisherigen Beiträgen über Nordkorea noch was dazukommt, das aber sehr schön aufgemacht ist und etwa 200 Fotos auf Flickr. Schauts/hörts euch einfach an und mach euch selbst einen Eindruck. Ich finde es bisher eine sehr schöne Ergänzung zu den anderen Reiseberichten, auf die ich bisher hingewiesen habe und kann es daher nur empfehlen.

Pyongyang Style – North Korean Haircut: Klasse Film von Steve Gong


Lange gabs keinen Reisebericht mehr aus Nordkorea und das, was ich euch jetzt kurz vorstellen möchte ist auch kein „Bericht“ in seinem eigentlichen Sinn. Aber als Bericht im Bild würde ich es schon bezeichnen. Vor allen Dingen ist es aber echt ziemlich gut! Der recht internationale und kosmopolitische Fotograf Steve Gong hat den knapp elfminütigen Film heimlich während seines Besuchs in Nordkorea aufgezeichnet. Er hat die besten Bilder zusammengeschnitten und so ein kleines Kunstwerk geschaffen. Zusammengehalten wird der Film von Sequenzen, in denen er sich einen „Pyongyang-Style Haircut“ verpassen lässt (und am Ende sieht er echt Pyongyang-Stylisch aus). Dieses Ereignis hat er in den Mittelpunkt gestellt, weil ihm das nach eigener Aussage, bei seinem gesamten Besuch am „echtesten“ und menschlichsten vorkam. Ansonsten gibt es beeindruckende Bilder aus der U-Bahn und von verschiedenen Sehenswürdigkeiten (der Standard-Tour). Untermalt ist der Film von sehr schön passender und nachdenklich machender Musik. Wirklich klasse das Ganze! Ich stelle das Youtube Video hier ein, empfehle euch aber auch Gongs Blog, denn da gibt es tolle Bilder (nicht zu Nordkorea) und ein ähnlich kunstvolles Video zur chinesischen Provinz Anhui. Viel Spaß…

Reisebericht mit bewegten Bildern auf „Der Landstreicher“


Ich will euch ja nicht nerven, aber ich weiß ja auch, dass der Eine oder Andere von euch gerne Reiseberichte liest. Tja, und da es wieder einen Neuen gibt, der auch mal wieder was Neues zu bieten hat, möchte ich euch kurz darauf aufmerksam machen.

Der Autor von „Der Landstreicher“ bereist zurzeit Asien und berichtet auch darüber. Bis jetzt ist er mit der transsibirischen Eisenbahn bis nach Peking und von da aus per Flugzeug nach Nordkorea. Außerdem stehen noch einige Staaten (und eine Region die das wohl gerne wäre (im Himalaya) in Süd- und Südostasien auf dem Programm. Wer sich sowas antut, der ist noch jung und voller Tatendrang und das dürfte auch auf den Autor dieses Reiseberichts zutreffen. Das merkt man auch recht schnell an seiner Art zu schreiben, da ihr aber auch mit meiner Art klarkommt, dürfte das für euch kein Problem darstellen. Neben der „jeder-Reisebericht-vermittelt-einen-anderen-Blickwinkel“-Geschichte, hat dieser hier (der noch nicht abgeschlossen ist), noch ein besonderes Schmankerl zu bieten. Es gibt nämlich öfter mal bewegte Bilder zu sehen (Ich glaub bis jetzt hab ich so 15 Kurzvideos gesehen). Die sind zwar mitunter verwackelt, aber meistens trotzdem von einer recht guten Qualität und interessant anzuschauen (außerdem gibts ja noch Bilder). Bis jetzt beeindrucken mich besonders die Aufnahmen aus dem Kindergarten. Warum? Ich habe haargenau die gleichen schonmal gesehen, nur mit anderen Kindern…

Weitere Reiseberichte könnt ihr in der Kategorie „Reiseberichte“ finden.

Die Berichtssaison geht weiter – Robin Renitent erzählt von seiner Nordkoreareise


Zurzeit gibt es ja wieder echt viele Reiseberichte und ich finde das auch gut. Denn Leute die von ihren Erfahrungen und Erlebnissen erzählen helfen dem großen Rest der Leute, die nicht die Möglichkeit haben dieses Land zu besuchen, es nichtsdestotrotz besser zu verstehen. Auch gut finde ich, dass die Autoren der Berichte politisch ziemlich unterschiedliche Positionen vertreten, was uns verschiedene Blickwinkel auf das verschlossene Land gewährt. Erstaunlicherweise kann ich mich mit keinem der politischen Standpunkte, die die unterschiedlichen Autoren die ich in letzter Zeit hier vorgestellt habe, wirklich identifizieren, aber das ist mir in dem Fall egal. Denn ich muss sie ja nicht heiraten und solange das gut ist, das ich in den Berichten suche, nämlich die Information, kann ich den Rest ausblenden.

Trotzdem habe ich in diesem Fall ein bisschen drüber nachgedacht ob ich einen Link setzen soll. Warum? Normalerweise ist bei mir spätestens mit „Support Geert Wilders“ Bannern der Punkt erreicht, an dem ich ein bisschen vor mich hinfluche und den Tab ohne weitere Ansicht des Inhaltes wieder schließe. Nur hatte ich vor Ansicht des betreffenden Banners (und einiger Anderer (die politische Position des Autors würde ich so beschreiben, dass er gegen sehr vieles ist, aber leider nicht gegen genug…)) schon einige Zeilen gelesen. Und Robin Renitent ist auf Rebellogblog gerade dabei, das Netz um ein Musterstück eines Reiseberichts zu bereichern. Schon nach den ersten Zeilen schien mir der Bericht dementsprechend so vielversprechend, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin und mir ihn ganz durchgelesen habe. Der Autor schreibt in sehr angenehm lesbarer Sprache und sehr detailliert seine Wahrnehmungen und Erlebnisse nieder. Dabei bemüht er sich (sehr erfolgreich) unvoreingenommen und objektiv zu bleiben und aus Respekt vor dem Gastgeberland (und den Leuten, die in Nordkorea für ihn zuständig waren, v.a. die Guides) spart er sich die kritischen Wahrnehmungen für eine Schlussbetrachtung auf (auf die ich wirklich sehr gespannt bin). Dementsprechend liegen seine Inhalte oft  nahe an den offiziellen Sprachregelungen (gerade wenn es um Besuche von Sehenswürdigkeiten geht) ohne jedoch unreflektiert zu sein. Allerdings hätte er sich seine Reflexionen über deutsche Politik etc. meinetwegen liebend gerne sparen können. Aber nunja, ist ja sein Bericht und da kann er gerne seine Meinung reinschreiben, nur bin ich wirklich dankbar dafür, dass er mir das meist erspart. Vorweg hat er einige grundsätzliche Überlegungen zu einer Reise nach Nordkorea, seinen Motivationen und Erwartungen gestellt, die man sich unbedingt durchlesen sollte um den Gesamtkontext zu verstehen. Die Beiträge (meist sind es zwei über jeweils einen Reisetag) sind wie gesagt gut geschrieben, reich bebildert (mit wirklich gut geschossenen Fotos) und sehr detailliert (da müsst ihr euch schon auf einige tausend Wörter gefasst machen), lohnen es aber auf jeden Fall gelesen zu werden. Also los jetzt, nehmt euch die Zeit und lest den Bericht… (ich hab einfach mal seinen ersten Beitrag verlinkt, weil ihr ansonsten lange suchen müsst, wenn etwas Zeit vergeht und der Bericht auf dem Blog weiter in die Archive wandert, ihr könnt euch ja dann von da aus dann durchklicken.)

Weitere Reiseberichte könnt ihr in der Kategorie „Reiseberichte“ finden.

Noch mehr Reiseberichte zu Nordkorea — oder: Wie sich die Wahrnehmungen unterscheiden


Wie sich die Eindrücke doch unterscheiden. Erstaunlicherweise wurde gestern nämlich ein weiterer Reisebericht ins Netz gestellt, der ebenfalls auf deutscher Sprache die Wahrnehmungen einer Touristin bei ihrem Besuch des Landes schildert. Nur hat die Frau die diesen Bericht verfasst hat nahezu alles ganz anders empfunden, als der Autor des Berichtes, den ich hier gestern hochgeladen habe. Vor allen Dingen interessant finde ich dabei, dass einige Vorgänge und Umstände von beiden beschrieben wurden, wie beispielsweise die Verbeugung vor der Statue Kim Il Sungs, oder die relativ leeren Straßen in Pjöngjang, und dass diese ganz unterschiedliche Gefühle und Gedanken in den Autoren ausgelöst haben. Wahrscheinlich ist es einfach unmöglich, dass zwei Menschen das Gleiche erleben…

Naja und weil ich schonmal dran bin mit Reisebericht möchte ich euch auch den sehr umfangreichen englischsprachigen Bericht des britischen klassischen Gitarristen Jason Carter nicht vorenthalten. Der Bericht ist zwar schon drei Jahre alt, ich habe ihn aber erst vor kurzem gefunden und er ist vor allem deshalb interessant, weil Carter nicht als Tourist, sondern als Künstler nach Nordkorea einreiste. So beschreibt er nicht nur die Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse auf der Reise, sondern auch den oft schwierigen, teilweise aber auch kuriosen Umgang mit den Behörden und Offiziellen des Landes im Zusammenhang mit seinem Auftritt beim Frühlingsfestival in Pjöngjang. Auch dieser Bericht zeichnet wieder ein etwas anderes Bild des Landes zwischen bürokratischen Mühlen und menschlichen Kontakten.

Es ist schon erstaunlich wie unterschiedlich das ist, was bei einer Reise nach Nordkorea wahrgenommen und empfunden wird. Aber diese Wahrnehmung hilft vermutlich auch etwas, sich dem Land anzunähern und es zu verstehen. Die eine Wahrheit gibt es wohl nicht. Alle Berichte die man so zu lesen bekommt sind Puzzelteile der Realität. Will man sich dieser annähern, muss man die Teile irgendwie zusammenbringen und sich ein möglichst umfassendes Bild machen. Denn eins ist klar. Sowohl Reiseberichte als auch Medienberichte sind durch mindestens einen Filter (die subjektive Wahrnehmung) gelaufen, der Details aus dem Bericht ausschließt und gewichtet.

Weitere Reiseberichte könnt ihr in der Kategorie „Reiseberichte“ finden.

Nordkorea — Ein Reisebericht


Heute habe ich seit langem nochmal einen Reisebericht für euch. Und das sogar quasi exklusiv. Der Autor lebt und arbeitet seit über 20 Jahren in China und hegt ein großes Interesse für Kultur, Geschichte und Politik der Region. Daher reiste er vor einigen Wochen mit einer chinesischen Reisegruppe durch Nordkorea. Er war so freundlich, mir und damit auch euch, einen umfangreichen und mit vielen Hintergrundinformationen unterfütterten Reisebericht zur Verfügung zu stellen, in dem er seine Reise, aber auch den Blick, den er auf das Land, seine Menschen und die Politik des Landes gewinnen konnte, schildert. Damit gibt es mal wieder die seltene Möglichkeit einen Bericht aus Nordkorea zu lesen, der unverstellt von medialen Verzerrungen die Eindrücke und Erlebnisse eines Nordkoreareisenden erzählt:

Korea, das „Land der Morgenstille“, als typischer Morgenmuffel wirkt das auf mich relativ wenig anziehend, die Stille der Abende dafür umso mehr. Nach Sonnenuntergang an der Promenade des Taedong, dem breiten Fluß, der Pjöngjang durchteilt: keine hupenden Autos, niemand, der wie von einem Drachen gebissen in sein Handy brüllt, keine Senioren die ihre streitenden Hunde übertönen wollen, nur das Glucksen des Wassers und ein paar zirpende Insekten. Stille, wohl das kostbarste Gut in einer asiatischen Großstadt, hier, mitten in der Millionenstadt Pjönjang gibt es sie.

(Nord-) Korea ist anders, jedenfalls ganz anders, als es in westlichen Medien beschrieben wird. Aber wird Korea in den Medien überhaupt „beschrieben“? Vor und nach unserer Reise habe ich viel im Internet recherchiert, es gibt offenbar keine Artikel, die sachlich über Korea berichten, Landschaft, Menschen und Kultur darstellen, sich mit Vor- und Nachteilen der koreanischen Politik auseinandersetzen. Polemik, Hass und Spott, das ist alles. Selbst die wenigen Journalisten, die in Korea waren, berichten mehr über ihre eigenen Vorurteile als über das Land. Insofern ist eine Reise nach Korea auch ein Lehrstück über „Pressefreiheit“ und die Intoleranz der westlichen Gesellschaften…

Blick auf Pjöngjang

Blick auf Pjöngjang

Koreanische-Chinesische Freundschaftssäule

Koreanische-Chinesische Freundschaftssäule

Den Rest des Berichts gibt es in Form eines PDF Dokuments, das ihr hier runterladen könnt (dauert wie immer ein bisschen, aber das Warten lohnt sich).

Weitere Reiseberichte könnt ihr in der Kategorie „Reiseberichte“ finden.

Veranstaltungshinweis: MdB Ulrich Kelber berichtet am 06. September über seine Reise nach Nordkorea


Einen kurzen Veranstaltungshinweis hab ich noch: Für diejenigen die gerne mal Schilderungen aus erster Hand über Nordkorea hören würden, gibt es am 06. September in Bonn eine schöne Veranstaltung. Der Bundestagsabgeordnete Ulrich Kelber, dessen Reise mit einer SPD-Delegation nach Nordkorea ich ja auch schonmal kurz geschrieben habe, wird im Rahmen einer Veranstaltung des Bonner Politik-Forums über seine Eindrücke und Erfahrungen in Nordkorea berichten. Der Vortrag ist kostenlos, Voranmeldung ist jedoch erbeten. Alle weiteren Informationen dazu könnt ihr auf diesem Flyer oder auf der Internetseite des Forums finden.

Ich finde es toll, dass dort Interessierten die seltene Gelegenheit geboten wird, sich direkt über die Eindrücke Kelbers zu informieren und vieleicht auch die eine oder andere Frage an den Mann zu bringen. Vielleicht schaffe ichs ja dann in der Gegend zu sein, dann werde ich mir das auf jeden Fall mal anschauen.

„Reisetagebuch“ zum Besuch der deutschen Parlamentarier in Nordkorea


Update (15.06.2010): Passt zwar inhaltlich nicht hundertprozentig zu Kiesslers Artikelserie aber thematisch sehr gut zu der Reise der Parlamentarier an sich, daher schreib ichs kurz hier dazu: Der Interviewblog hat nach dem Interview mit dem Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber nochmal nachgelegt und Frank Hantke von der Friedrich-Ebert-Stiftung, der ebenfalls zur Delegation der SPD gehörte, zu der aktuellen und künftigen Rolle der Stiftung in Nordkorea, seiner Einschätzung der aktuellen Situation und der Zukunft des Landes und den Chancen wirtschaftlicher Kooperation befragt. Das Interview ist etwas ausführlicher als das mit Kelber und Hantke betrachtet das Ganze von einem eher wissenschaftlichen Standpunkt aus. Schöne ergänzende Infos zu dem, was man bisher lesen konnte.

Durchaus ehrbar dass die Betreiber des Blogs sich die Mühe machen gleich mehrere Interviews zu Nordkorea zu führen und so helfen die Informationslage zu verbessern.

Ursprünglicher Beitrag (14.06.2010): Leider habe ich auch heute nicht soviel Zeit zum schreiben (aber morgen dürfte das besser werden), daher nur der relativ kurze Hinweis auf eine durchaus lesenswerte Artikelserie. Richard Kiessler, der zweite Journalist der die Parlamentarier der SPD begleitete, die vor etwa einem Monat nach Nordkorea eine Woche lang durch Nordkorea reisten, beschreibt seine Eindrücke in einem fünfteiligen „Reisetagebuch“. Auch wenn sich einiges wiederholt (von den Reisfeldern war Kiessler scheinbar irgendwie beeindruckt) gibt es ein paar interessante Infos die man in den anderen Berichten zu der Reise noch nicht lesen konnte. So beschreibt er kurz die offiziellen Gesprächstermine, die die Delegation wahrgenommen hat und geht etwas nähre auf die Besichtigungstermine in der Glasfabrik in Däan, dem Museum für Völkerfreundschaft und dem Staudamm am Dae Dong ein. Mein Herz hat er allerdings schon mit seinem zweiten Absatz gewonnen:

Über diese „letzte Festung des Kommunismus“ sind vielerlei Klischees verbreitet: Dort huschten ausgemergelte Menschen als graue Gestalten durch verschimmelte Hochhaus-Siedlungen, habe ich gelesen, dort lernten die Kinder mit Panzern und Raketen das Rechnen, dort wüssten die Menschen nicht, wie die Welt draußen aussieht, dort hantiere ein todkranker Weltklasse-Diktator mit Atombomben herum, für die er allerdings keine Raketen habe.

Warum? Wenn ihr den „Reisebericht“ gelesen habt, der ein Mitarbeiter der BILD Zeitung veröffentlicht hat wisst ihr es. Und irgendwie fand ich es sehr schön, dass Kiessler die „Fakten“ die der BILD-Mensch (ich habe seinen Namen vergessen (nein habe ich nicht, aber irgendwie finde ich es zuviel der Ehre für ihn, von mir nochmal erwähnt zu werden)) kurz als Klischees disqualifiziert (kleine Spitzen sind doch was feines).

Naja, was ich damit sagen will: Lest euch Kiesslers Bericht durch, lohnt sich. Bei den Artikeln sind auch noch Videoschnipsel (Handykammera vermutlich) mit begrenztem Informationsgehalt dabei, wenn man bewegte Bilder mag kann man sich die durchaus auch mal anschauen.

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Teil 5

Weitere Reiseberichte könnt ihr in der Kategorie „Reiseberichte“ finden.

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