Die Staaten Südostasiens scheinen in der strategischen Planung Pjöngjangs eine besondere Rolle zu spielen, die sich vor allem an einem besonderen Engagement Nordkoreas und einem verstärkten Interesse anderer Mächte zeigt.
Doch was könnten Gründe für eine Sonderstellung Südostasiens in den Überlegungen Pjöngjangs sein und trifft die Annahme einer Sonderstellung überhaupt zu? In dieser Serie werde ich mich regelmäßig diesen Fragen widmen und mich dem Thema auf der Suche nach möglichen Antworten aus verschiedenen Blickwinkeln nähern…

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In den letzten Wochen gab es ja wieder mal regen diplomatischen Austausch zwischen Nordkorea und verschiedenen Staaten Südostasiens. Recht häufig hört man auch von verschiedenen Projekten, die nordkoreanische Unternehmungen in den Ländern dieser Region betreiben oder von Kooperationsabkommen, häufig im kulturellen bzw. gesellschaftlichen Bereich (wobei das im Fall Nordkoreas wohl in Anführungszeichen gesetzt werden muss, denn von einer Gesellschaft jenseits der politischen Sphäre kann man ja kaum sprechen). Außerdem bestehen zu den Staaten dieser Region auch verschieden ausgeprägte historische und ideologische Bindungen. Nicht zuletzt hatte ich in der Vergangenheit das Gefühl, dass den Staaten Südostasiens auch von Nordkoreas Medien (ich beziehe mich dabei vor allem auf die Nachrichtenagentur KCNA, weil ich mir die regelmäßig anschaue) eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Aus Wahrnehmungen werden Fragen…
Jedenfalls führten mich diese Wahrnehmungen dazu, mal darüber nachzudenken, ob es vielleicht so etwas wie eine Sonderstellung Südostasiens in der nordkoreanischen Außenpolitik gäbe. Das zu überprüfen ist allerdings nicht so einfach, denn außenpolitische Strategiedokumente oder ähnliches gibt es ja nicht. Daher habe ich mich erstmal umgeschaut, ob vielleicht jemand in letzter Zeit was zu diesem Thema geschrieben hat. Viel gab es da allerdings nicht. Allerdings fand ich dieses kleine Paper von Pavin Chachavalpongpun aus dem Jahr 2009, das er am Institute of Southeast Asian Studies (ISEAS) in Singapur geschrieben hat, recht interessant. Darin beschreibt er ein erwachtes Interesse Pjöngjangs an der Region etwa seit 2007 und belegt dieses vor allem mit Hilfe der Beispielen Laos und Myanmar. Die Gründe für dieses stärkere Interesse sieht er vor allem in ökonomischen und strategischen Interessen der nordkoreanischen Führung. Ansonsten habe ich allerdings nicht wirklich was gefunden, das das gesamte Bild „Nordkorea und Südostasien“ aufzuspannen versucht.
…und wenn man keine schnellen Antworten bekommt, muss man sie eben selbst suchen
Da ich das Thema allerdings erstens für relevant halte, weil Nordkoreas Führung die strategischen Optionen ihres außenpolitischen Handelns dadurch deutlich erweitern könnte, zweitens für interessant halte, weil es mal was anderes als das fast schon zu Tode analysierte (auch hier) „Nordkorea und sie Sechs-Parteien“ oder „Nordkorea und eine der Sechs-Parteien“ ist (und im besten Fall wenn aus europäischer Feder „Nordkorea und die EU“) ist und weil ich diese einseitige Fokussierung drittens auch nicht gerade hilfreich für die Analyse der nordkoreanischen Außenpolitik erachte (wenn man sich immer nur dieselben Fragen stellt und dieselben Aspekte betrachtet, ist es kein Wunder, wenn man als Ergebnis immer dieselben Verhaltensmuster bekommt. Wenn das alles Nordkoreas außenpolitisches Handeln erschöpfend beschreiben würde, wäre das auch kein Problem, tut es aber nicht und dadurch besteht immer die Gefahr, dass man was übersieht.), habe ich beschlossen, mich selbst ein bisschen eingehender damit zu befassen. Da das Thema aber ein bisschen zu groß ist, um es in einem Beitrag abzuhandeln, werde ich das splitten und immer wenn ich Zeit habe einen Einzelaspekt prüfen. Dabei werde ich erstmal prüfen, inwiefern die These einer Sonderstellung der Staaten Südostasiens in der nordkoreanischen Außenpolitik überhaupt haltbar ist. Sollte sich die Annahme erhärten, werde ich auf unterschiedliche Aspekte eingehen, die ursächlich dafür sein könnten.
Ein erster Schritt: Medienauswertung
Jetzt wo ich so sehe, was ich da gerade aufgeschrieben habe, merke ich schon: Das wird einiges werden. Aber ich finde die Fragestellung echt spannend und bin daher auch wohlgestimmt, dass ich das in den nächsten Wochen abschließen werde und dass die ganze Geschichte nicht so schmählich endet, wie mein Vorhaben, die Beziehungen zwischen China und Pjöngjang auszuleuchten. Naja, um nicht nur rumzusülzen, sondern auch was Substantielles zu liefern, fange ich heute gleich mal an. Für den Start der Reihe habe ich mir mal die die publizistische Linie von KCNA gegenüber den Staaten etwas näher angeschaut und versucht, ein paar Infos daraus zu gewinnen. Das ist natürlich extrem angreifbar, aber ich habe kein Jahr Zeit und das was sich so ergeben hat, fand ich durchaus schon interessant.
Wer und wie oft?
Mein erster Schritt war dabei, mir die reine Quantität der Meldungen zu den einzelnen Staaten mal anzuschauen. Dazu habe ich den Namen des jeweiligen Staates in die Suche-Funktion von KCNA eingegeben und abgezählt, wieviele Artikel es zu dem jeweiligen Land gab. Da ich später noch ein bisschen ins Detail gegangen bin, konnte ich auch noch die Fälle ausschließen, die fälschlich dazwischengeraten sind (z.B. weil über die Untaten der USA im Vietnamkrieg berichtet wurde, nicht über das heutige Vietnam). Einschränkend ist hierbei zu sagen, dass die Seite maximal 300 Artikel anzeigt. Die Schwelle wurde in zwei Fällen gerissen, so dass dort noch einiges mehr zu erwarten wäre. Trotzdem hat die Auswertung schon einige Aussagekraft:

Nennungen der Staaten Südostasiens durch die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA (18.05.2012, eigene Darstellung)
Brunei: Du bist raus!
Eine Sache wird hier sofort augenfällig: Wenn es eine Sonderstellung Südostasiens geben sollte, dann kann man Brunei vermutlich nicht dazuzuählen. Entweder dort passiert einfach nie etwas oder man ist schlicht vollkommen desinteressiert an diesem Land. Mag sein, dass Brunei nicht das mächtigste und größte Land ist, aber wenn man Lust gehabt hätte, hätte man sicherlich mal diese oder jene Initiative oder Aussage von dort in eine Meldung packen können. Hat man aber nicht. Das legt den Schluss nahe, dass das kleine Sultanat für Pjöngjang nur von geringem Interesse ist.
Spiegel globaler politischer Konstellationen?
Ansonsten wird deutlich, dass manche Staaten weit mehr Aufmerksamkeit erhalten als andere. Interessanterweise stehen die Philippinen, Thailand und Singapur geopolitisch näher bei den USA als die restlichen Staaten der Region. Und genau die finden eindeutig weniger Beachtung, als die restlichen Staaten Südostasien. Man kann natürlich jetzt einwenden, dass das genau deshalb vielleicht keine riesige Überraschung ist und dem würde ich auch teilweise zustimmen. Gleichzeitig muss man dann aber auch zugeben, dass man mit dem Vorgehen, dass ich hier gewählt habe, irgendetwas belegen kann und das ist doch auch schonmal was…
Indonesien und Vietnam erstaunlich viel, Myanmar erstaunlich wenig
Interessant auch, dass Myanmar relativ selten erwähnt wird, obwohl doch beiden Staaten immer gerne so glänzende Beziehungen nachgesagt wurden. Aber das kann eventuell damit erklärt werden, dass viele Aspekte dieser Beziehungen von beiden Seiten lieber nicht öffentlich gemacht wurden. Da lief wohl viel im Geheimen ab und vielleicht wollte man die Welt nicht darauf aufmerksam machen, indem man allzugroßes Interesse an Myanmar zeigte. Laos, Kambodscha und auch Vietnam stehen Pjöngjang entweder nur aus historischer Sicht (Kambodscha) oder auch noch ideologisch nahe und daher ist ein gesteigertes Interesse nicht wirklich überraschend. Es fällt auf, dass Vietnam wesentlich häufiger Erwähnung findet, als Laos, obwohl die diplomatischen Beziehungen mit Laos noch einen Tick besser sein dürften. Jedoch könnte man hier argumentieren, dass in Vietnam tatsächlich etwas mehr passiert als in Laos und dass das Land auch aus wirtschaftlicher Sicht (als mögliches Reformvorbild) interessanter sein könnte. Wie gesagt wurde Vietnam in mehr als dreihundert Artikeln genannt, aber das jetzt im Einzelnen abzuzählen wäre doch zuviel des Guten. Der letzte Artikel in der Liste datiert im März 2011. Das heißt es kämen nochmal etwa 3 Monate Berichterstattung dazu, aber das kann man nicht wirklich hochrechnen, weil KCNA damals noch wesentlich weniger Veröffentlicht hat als heute. Deutlich am Meisten Artikel gibts aber mit dem Schlagwort „Indonesia“. Dort ist der letzte Artikel von Ende Juni 2011, was heißt, dass nochml ein halbes Jahr an Berichterstattung dazukäme. Sieht so aus, als würde man tatsächlich diesem Land eine besondere Bedeutung zuschreiben, bzw. besondere Kontakte unterhalten, die nach der reinen Quantität der KCNA Berichterstattung tatsächlich noch besser sind, als diejenigen mit den sozialistischen Bruderstaaten Laos und Vietnam.
Vergleich mit anderen Spielern und Bedarf einer inhaltlicher Auswertung
Aber natürlich ist diese Zählerei erstmal ein Agieren im luftleeren Raum. Was zählt ist der Vergleich. Rein quantitativ mithalten oder diese Zahlen überflügeln können natürlich auf der einen Seite Russland und China als wichtigste „Freunde“ auf der anderen Seite auch Südkorea, Japan und die USA als die Hauptfeinde. Außerdem ist noch Kuba zu nennen, das in noch mehr Artikeln Erwähnung findet als Indonesien, was mit der ideologischen Nähe und dem geteilten Feindbild-USA zu erklären ist (das z.B. in Vietnam und Laos nicht mehr so scharf existiert). Südafrika und Nigeria werden auch noch recht häufig erwähnt und können mit dem Mittelfeld dier mithalten und einige europäische Staaten liegen Mengenmäßig ähnlich. Allerdings ist hier die Qualität der Artikel eine ganz Andere. Neben gelegentlichen lobenden Erwähnungen Guido Westerwelles (wenn es um nukleare Abrüstung geht) und Grüßen der fränkischen Juche-Studiengruppe (die leider im Netz keinerlei Spuren hinterlässt. Ich wüsste nämlich echt mal gern…) geht es da Meist um Armut, Arbeitslosigkeit, Verbrechen, Demos und Streiks etc.. Naja und das ist ein entscheidender Unterschied, wie ich gleich zeigen werde.
Inhaltliche Auswertung: Wer und was? Erklärung und Probleme
Nachdem ich all das gesehen hatte und es so aussah, als sei der Ansatz der Analyse der Meldungen von KCNA nicht ganz sinnfrei, war ich motiviert mir noch ein bisschen mehr Arbeit zu machen. Dabei ist vorab zu sagen, dass kritische Artikel eigentlich garnicht vorkommen, mit kleineren Ausnahmen, über die ich später noch was sage. Das Kritischste was ansonsten zu finden ist, sind Berichte über Naturkatstrophen und für die kann ja schließlich niemand etwas. Jedenfalls habe ich versucht, die Meldungen grob in inhaltliche Kategorien einzuteilen.
Mit manchen Themen ging das ganz gut, mit anderen weniger. Gut ging es bei Meldungen, die sich auf Kooperationen anderer Staaten untereinander bezogen, bei Artikeln über Katastrophen und Krankheiten (habe ich ja auch schonmal was zu geschrieben) und bei dem, was ich „Best-Practice“ genannt habe. Das sind entweder Artikel, die entweder über (positive) wirtschaftliche Entwicklungen, innenpolitische Maßnahmen des jeweiligen Landes oder außenpolitische Aussagen ohne direkten Bezug zu Nordkorea, berichten. Bei diesen Meldungen kann man davon ausgehen, dass die Maßnahmen und Entwicklungen von Nordkorea entweder unterstütz werden bzw. als Vorbild gesehen werden, oder zumindest als unverfänglich empfunden werden (das wäre natürlich auch nicht uninteressant, mal zu schauen, über was man überhaupt so allgemein berichtet). Schwierig auseinanderzuhalten waren dagegen die Kategorien „Beziehungen“ (was sich eher auf die unmittelbar poltische Ebene beziehen soll) und „Andere Würdigungen“ (was Erwähnungen in Zeitungen, Aussagen und Präsente von Unterstützern etc. beinhaltet. Das war schwierig da trennscharf zu sein. Einige Dinge habe ich auch ausgeklammert. Einerseits alles, was mit dem Tod Kim Jong Ils zusammenhängt (das hätte wahrscheinlich etwas verzerrt und hat mir ein bisschen Arbeit gespart) und andererseits die detaillierten Berichte, wenn eine Delegation in oder aus Pjöngjang zu Gast war (also die „XXX Guests visit XXX“- oder Banquet for guests from XXX given“-Artikel). Eine Auflistung über berichtete diplomatische Kontakte gibt es später. Erstmal die Einzelauswertungen:

Inhaltliche Verteilung von KCNA-Artikeln mit Bezug zu Indonesien. (Eigene Darstellung)

Inhaltliche Verteilung von KCNA-Artikeln mit Bezug zu Kambodscha. (Eigene Darstellung)

Inhaltliche Verteilung von KCNA-Artikeln mit Bezug zu Laos. (Eigene Darstellung)

Inhaltliche Verteilung von KCNA-Artikeln mit Bezug zu Malaysia. (Eigene Darstellung)

Inhaltliche Verteilung von KCNA-Artikeln mit Bezug zu Myanmar. (Eigene Darstellung)

Inhaltliche Verteilung von KCNA-Artikeln mit Bezug zu den Philippinen. (Eigene Darstellung)

Inhaltliche Verteilung von KCNA-Artikeln mit Bezug zu Singapur. (Eigene Darstellung)

Inhaltliche Verteilung von KCNA-Artikeln mit Bezug zu Thailand. (Eigene Darstellung)

Inhaltliche Verteilung von KCNA-Artikeln mit Bezug zu Vietnam. (Eigene Darstellung)
Die Einfärbungen habe ich vorgenommen, um eine grobe „politische Zuordnung“ treffen zu können. Rot sind die Genossen, gelb diejenigen, die eher ins US-Lager passen und Grün die, die nicht unbedingt natürliche Verbündete sind, sich aber auch nicht durch besonders gute Beziehungen zu den USA auszeichnen.
Meldungen über Beziehungen im weiteren Sinne als Gradmesser
Generell sind zwischen den Diagrammen einige Parallelen feststellbar. Der Teil der Meldungen, der sich auf die Beziehungen Nordkoreas zum jeweiligen Staat im weiteren Sinne bezieht, läuft meistens so grob um die 50 Prozent Marke. Allerdings liegen Laos, Kambodscha, Myanmar und Malaysia bei über 60 Prozent. Die Philippinen und Singapur reißen dagegen mit unter 40 Prozent — im Fall Philippinen sogar deutlich — nach Unten aus. Dafür wird mit Bezug auf Thailand und den Philippinen wesentlich mehr über Katastrophen berichtet (bei den Philippinen über 40 Prozent). Natürlich hatten beide Staaten in den letzten anderthalb Jahren vor allem Wettertechnisch einiges auszuhalten und natürlich werden die Philippinen auch öfter mal von Erdbeben getroffen, aber ob das beispielsweise in Indonesien groß anders ist, ist zu bezweifeln.
Weitere Abstufung: Philippinen und Singapur
Es wird deutlich, dass es neben Brunei, dass ich hier raugekickt habe, weil das Auswerten der paar Meldungen wenig sinnvoll gewesen wäre, weitere Staaten gibt, die weniger interessant scheinen, bzw. zu denen weniger gute Beziehungen bestehen. Eindeutig ist das bei den Philippinen, aber auch Singapur könnte man dazu zählen. Das sind auch die einzigen Länder, bei denen sich in den Meldungen hin und wieder so etwas wie ein kritischer Unterton (nämlich mit Bezug auf Truppenstationierungen der USA und Occupy-Demos gegen Kapitalismus, eingeschlichen hat). Bei Thailand sieht das dann schon etwas anders aus. Immerhin die Hälfte der Meldungen (die dazu ja noch etwas mehr waren wie im Fall Philippinen und Singapur) betrifft im weiteren Sinne die Beziehungen beider Staaten.
„Best-Practice“? Nicht von den Genossen…
Was vielleicht noch bemerkenswert ist, ist die Tatsache, dass gerade die Staaten, die ideologisch und was das politische System angeht noch relativ nah bei Nordkorea liegen (die Roten, also rot eingefärbten) im Verhältnis weniger Anlass zur Nennung als „Best-Practice“ liefern. Hier sieht man die Vorbilder erstaunlicherweise eher bei Indonesien, Malaysia, vielleicht auch Myanmar oder Singapur. Kann natürlich sein, dass man das besser nicht als „Best-Practice“ interpretieren sollte, aber andererseits sollte man doch denken, dass man, wenn man was unverfängliches berichten will, am ehesten in Laos, vielleicht auch Vietnam fündig würde…
Harte Fakten: Wer trifft wen wo?
Abschließend noch einige etwas härtere Fakten, nämlich der diplomatische Austausch, von dem KCNA im Untersuchungszeitraum berichtet hat. Hier habe ich allerdings auch offizielle Medienabordnungen undFrauenverbände dazugenommen und nur die Freundschafts- und Juche-Studiengruppen aussortiert.

Diplomatische Kontakte zwischen Nordkorea und den Staaten Südostasiens wie von KCNA berichtet von 2011 bis heute. (Eigene Darstellung)
„Natürliche Verbündete“ klar vorne
Hier stechen die natürlichen Verbündeten Laos und Vietnam deutlich hervor. Das ist zum Teil vielleicht auch mit historisch gewachsenen Beziehungen und Partei zu Partei Kontakten zu erklären, gleichzeitig ist es aber auch eine klare Aussage. Auch mit Indonesien und Malaysia gibt es relativ rege beidseitige Kontakte, während der Rest deutlich zurückfällt. Im Fall Myanmar kann man das eventuell mit einer gewissen Geheimnistuerei erklären und bei Thailand könnte man sagen, dass die Spitzenpolitiker des Landes vor allem mit sich selbst und den Innenpolitischen Scherereien beschäftigt waren. Es bleibt abzuwarten, ob das auch unter der relativ stabil scheinenden Regierung der aktuellen Premierministerin so bleiben wird. Auch die Standorte und nicht-Standorte von Botschaften stützen die bisherigen Erkenntnisse. Zu einigen Ländern bestehen bessere Beziehungen als zu anderen und bei manchen könnte man darüber nachdenken, ob da eine Art einseitiges Werben vorliegt, dass möglicherweise von den USA abgeschirmt wird.
Ebene der Treffen bleibt hier außen vor
Allerdings bleiben hier zwei Dinge festzuhalten. Einerseits bringt die Auflistung nicht ausreichend die Qualität der Kontakte zum Vorschein: So gab es mit Laos, Indonesien und Singapur in jüngster Zeit Kontakte auf allerhöchster Staatsebene, als Besucher aus Pjöngjang von den Staats- und Regierungschefs in diesen Ländern empfangen wurden, bezüglich anderer Ländern ist das schon länger her. Es würde sicherlich Sinn machen, sich das näher anzuschauen, aber heute nicht mehr.
Kein endgültiger Beweis für Sonderstellung, aber Hinweise.
Insgesamt kann die mediale Würdigung der Staaten Südostasiens durch KCNA nicht als endgültiger Beweis dafür genommen werden, dass zu diesen Staaten ein besonderes Verhältnis besteht, allerdings finden sich hierfür einige eindeutige Hinweise. Außerdem wird deutlich, dass zwischen den unterschiedlichen Staaten eindeutig differenziert wird und es lässt sich anhand der bisherigen Ergebnisse so etwas wie eine Rangfolge der Beziehungen aufstellen. Einiges war dabei zu erwarten, anderes kam doch eher überraschend. In den nächsten Tagen werde ich mich mit weiteren Aspekten auseinandersetzen, die Hinweise auf eine besondere Bedeutung der Staaten Südostasiens für Nordkorea geben können. Kritik und Anmerkungen sind mir wie immer willkommen, aber jetzt besonders, weil ich etwas mehr Arbeit investiere als sonst meist.
Gut? Na dann sagts weiter:
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